Mit der spiegellosen Systemkamera SL ist Leica angetreten, die Welt der Fotografie zu revolutionieren. Bei Tino Scherer ist sie seit gut einem halben Jahr als Hauptkamera im Einsatz. Hier seine Erfahrungen.

 

Der 26-jährige Zentralschweizer Tino Scherer hatte ursprünglich Elektriker gelernt und sich dann zum Fotofachmann im Verkauf ausbilden lassen. Schon früh widmete er sich aber seiner grossen Leidenschaft, dem Fotografieren. Im Winter ist er oft im Pulverschnee anzutreffen, wo er die Künste seiner Freestyle-Kollegen in atemberaubenden Action-Fotos festhält. Im Sommer stehen Motocross, aber auch Wake- und Skateboard-Themen im Vordergrund. Rasch konnte er sich einen Namen machen. Neben dem Sport fotografiert er heute in den Bereichen Werbung, Porträt und Musik. Er nimmt sich Zeit, definiert haargenau den Ort und den Moment der Aufnahme, die er dann mit höchster Präzision umsetzt. Oft werden dabei mehrere Bilder zu einem einzigen kombiniert.
Einfaches Handling

An seiner Leica SL schätzt er das einfache Handling. «Heutige Kameras haben oft jede Menge Knöpfe und Funktionen, die man eigentlich gar nie braucht», berichtet er. «Die SL aber verzichtet auf jeden Schnickschnack. Sie ist extrem reduziert und deshalb einfach zu bedienen.» Dies, obwohl die Kamera natürlich sämtliche Features einer modernen Digitalkamera aufweist. Aber diese Funktionen lassen sich nach Belieben zuschalten oder ausblenden, sodass man die Kamera zu einem individuell massgeschneiderten Instrument machen könne.

Robust und kompakt

Auch die robuste Bauart der Kamera hat es Tino Scherer angetan. «Ich war neulich in Lappland», schildert er, «und ich stand bei strömendem Regen in einem Fluss. Aber über die Kamera musste ich mir keinen einzigen Gedanken machen.» Auch profitiert er von der kompakten Grösse der SL und von ihrem idealen Gewicht. Allzu leicht darf eine Kamera für ihn nämlich nicht sein. «So, wie ich arbeite, ist es wichtig, dass die Kamera ruhig in der Hand bleibt.»

 

Die Highlights

Als absolutes Highlight bezeichnet Tino Scherer den elektronischen EyeRes–Sucher. «Das ist schlicht und ergreifend der beste Sucher der Welt», sagt er. Man erhalte ein Live-Bild vom Sensor, welches sehr viel Information enthalte. «Die Messfelder gehen bis an den Rand und der Sucher ist extrem schnell und super scharf.» Das bahnbrechende Tempo des Autofokus steht für Tino Scherer hingegen nicht im Vordergrund: «Meine Bilder sind mehrheitlich manuell fokussiert, auch bei actiongeladenen Sportaufnahmen».

 

Tinos Tipp

Scherer schätzt es, dass auch Objektive anderer Hersteller verwendet werden können. So kann er mittels Adapter beispielsweise seine Zeiss-Linsen einsetzen. Einen besonderen Tipp gibt er zum Schluss: «Die Peaking-Funktion ist ausserordentlich nützlich», sagt er. «Dank dieser Schärfe-Hilfe kann man sich hundert Prozent darauf verlassen, dass das Bild da scharf ist, wo man es will. Das ist sicher auch für ambitionierte Amateure attraktiv.»