„Ich bin sicherlich nicht der beste Fotograf“ oder „Mache ich mal ein gutes Bild, ist auch viel Glück dabei“. Dies ist Ivo Böhme. Strassenfotograf „oder Streetfotograf, sagt man dem heute.“ Er erzählt mir seine Geschichten mit einer grossen Gelassenheit und einem gewissen Humor. Die Geschichten über seine Leicas und warum ein Bild nur dann wirklich gut ist, wenn er darüber schmunzeln muss. Einige seiner Bilder waren im Mai und Juni 2017 im Leica-Store in Zürich zu sehen.

Ivo Böhme ist ein leidenschaftlicher Leica-Fotograf. Und ein sehr guter. Damit dies mal gesagt ist. Er kennt sie alle. „Die M, klar. Ich hatte schon zahlreiche Kameras, viele von Leica. Die M3, M6, M7, M9, die Q, eine super coole Kamera und nun die M10, „meine Lieblingskamera.“ Seine Liebe zur Marke hat natürlich auch mit der Qualität der Bilder zu tun, aber nicht nur. „Mir gefällt sie, ganz einfach. Ich finde die Leica-Kameras alle sehr ästhetisch, ein super schönes Design, reduziert auf das Wesentliche und einfach zu bedienen. „Mit einer schönen Kamera zu fotografieren macht mehr Spass als mit einer hässlichen“

Böhme ist Hobbyfotograf. Oder vielleicht doch ein bisschen mehr. Auf seinen Spaziergängen durch Städte und Strassen fallen ihm immer wieder perfekte Sujets ins Bild. Natürlich, mit viel Glück „Ja, meine Fotografie ist auf Glück gebaut. Ich habe sicherlich nicht das professionelle Auge, welches es für perfekte Bilder braucht. Manchmal läuft eben jemand ins Bild wenn ich abdrücke oder jemand macht irgendetwas Komisches. Aber klar: „Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige.“

Wir müssen beide immer wieder schmunzeln während dem Gespräch. Natürlich sind seine Bilder zu gut, um reines Glück zu sein. Aber er erzählt das alles so sanft und selbstverständlich, dass man es dabei belässt. „Wissen sie, ich gehe einfach raus auf einen Spaziergang und schaue mich um. Mich interessiert das Leben um mich, die Menschen, die verschiedenen Perspektiven. Für mich ist es dann ein gutes Bild, wenn ich über die Situation, über den festgehaltenen Moment schmunzeln muss.“

Momentan fotografiert Ivo Böhme mit der M10, seiner absoluten Lieblingskamera. „ Sie ist unaufgeregt.“ Klar, das passt. Und doch lassen ihn auch die anderen Leica-Modelle nie ganz in Ruhe. Immer wieder versucht er es mit einer anderen. „Ja, ich habe immer wieder mal Lust, mit einer anderen M durch die Strassen zu laufen. Auch Objektive benutze ich immer wieder andere, um meine Sehgewohnheiten nicht einrosten zu lassen. Das 50mm ist aber wahrscheinlich der Favorit. Der Sucherrahmen zeigt dann an, was etwas ausserhalb des Bildes passiert und wie sich eine Szene möglicherweise entwickelt.“

Überhaupt hat die Marke Leica für Ivo Böhme eine besondere Bedeutung. „Es ist eine sympathische Firma mit menschlichen Zügen. Sie ist nicht aufdringlich. Auch an Veranstaltungen geht es immer um die Fotografie und um Menschen, nie nur um Kameras und den Verkauf. Das finde ich wichtig.“

Ivo Böhme

Geboren am 7.10.1963 in Frankfurt am Main. Gymnasium abgeschlossen in Frankfurt. Wirtschaftsingenieurstudium am KIT in Karlsruhe. Seit 1997 in der Schweiz und seit 2001 bei einer Schweizer Grossbank im IT-Bereich tätig. Doppelbürger (D/CH) seit 2011.

„Als gebürtiger Frankfurter und Hesse kenne ich selbstverständlich die Marke Leica. Die Spiegelreflexkameras von Leica waren früher allerdings preislich für mich unerreichbar und Messsucher-Kameras waren nicht auf dem Radar. Das änderte sich vor zehn Jahren, als ich angefangen habe, mir Bilder von M-Kameras anzuschauen. Viele der Bilder hatten eine ganz unbekannte Nähe zum Sujet, die mich gefesselt hat. Eine M6 zusammen mit einem 35er und einem Elmarit 90 wurde zum Anfang einer Entdeckungsreise in die Welt der Messsucherfotografie.“