François Volpe ist Berufsmusiker. Das bietet ihm die Möglichkeit, einen freundschaftlichen und doch scharfen Blick auf die zahlreichen Künstler zu werfen, denen er jeden Tag begegnet – und sie seit einigen Jahren auf Bildern festzuhalten. Musiker, aber auch Tänzer und Schauspieler gehören zu seinen wertvollen fotografischen Inspirationsquellen. Dieses künstlerische Umfeld ist eine Herausforderung, besonders während Aufführungen, bei denen der Ausrüstung das Letzte abverlangt wird.

Das Arbeiten mit Blitz ist ausgeschlossen, es darf kein Lärm entstehen und häufig kann man sich auch nicht frei bewegen. Unter solchen Bedingungen würden viele das Handtuch werfen. Nicht so François Volpe, der diese Schwierigkeiten als Herausforderungen sieht, die es zu meistern gilt. Seine Trümpfe? Eine intime Kenntnis der Welt der Kunst – im weitesten Sinne –, die er gerne für die Ewigkeit festhält, sowie die perfekte Beherrschung eines Werkzeugs, von dem er überzeugt ist, dass es seiner fotografischen Praxis perfekt entspricht: Die Leica SL.

Auf der technischen Ebene wird die Quadratur des Kreises verlangt, erklärt der Musiker und Fotograf: «Zunächst einmal müssen die Objektive lichtstark sein, um die manchmal doch sehr gedämpfte Beleuchtung zu kompensieren. Dann ist es ein Vorteil, über Zoomobjektive zu verfügen, weil man sich während der Aufführungen oft kaum oder gar nicht frei bewegen kann. Schliesslich muss der Autofokus sehr schnell sein, und das trotz des reduzierten Lichts in den Konzertsälen und der manchmal sehr rasch wechselnden Belichtung auf der Bühne. Und natürlich sollte der Auslöser möglichst geräuscharm sein, damit weder die Künstler noch die Zuschauer oder Zuhörer gestört werden.»

François Volpe hat seine Wahl getroffen: Er setzt auf eine Leica SL, auf die er je nach den Begebenheiten vor Ort ein Vario-Elmarit-SL 1:2,8-4/24-90 mm ASPH oder 1:2,8-4/90-280 aufsetzt. «Die Bewegungen von Musikern oder auch Tänzern sind sehr schnell. Ich muss deshalb auf ein Material zählen können, das mithalten kann.» Die Tatsache, dass er sich im Musikermilieu bestens auskennt, hilft ihm, vorausschauend zu handeln. «Ich liebe diese Momente, in denen die Künstler, voll in das Werk vertieft, dank der Musik, des Tanzes oder des Schauspiels ihre tiefsten Gefühle offenbaren können. Man muss aber fix sein, denn diese Momente sind flüchtig!»

Es kommt immer häufiger vor, dass er unabhängig von den Aufführungen Bilder im Auftrag von Künstlern macht. «Bei diesen Gelegenheiten schätze ich besonders, dass ich den Apparat aus der Distanz bedienen kann, über die App, die ich auf mein Tablet geladen habe.» François Volpe schraubt seinen Apparat auf ein Stativ, wählt die Brennweite und begibt sich zurück zu seinem Sujet. «Dadurch wird die ganze Situation viel natürlicher. Der Künstler vergisst rasch einmal, dass da ein Apparat ist, da ich nicht mehr dahinter versteckt bin. Das Beste daran: Ich habe immer noch die volle Kontrolle über sämtliche Parameter!»

Biografie

François Volpe, 58 Jahre alt, unterrichtet neben seiner Tätigkeit als Musiker auch am Konservatorium Genf. Für den Fachmann, der auf eine vielseitige Berufskarriere zurückblicken kann, ist es vernünftig und bereichernd, Brücken zwischen den einzelnen künstlerischen Sparten zu bauen. Ein Beleg? «Bei meinen Aktivitäten in der Musik und der Fotografie verwechsle ich regelmässig die Begriffe und verwende hoch statt hell, tief statt dunkel oder Nuance statt Sättigung.» Das sind charmante Versprecher, und sie sprechen Bände. «Stille in der Musik ist wie das Licht in der Fotografie. Beide enthüllen eine Kreation, einmal von Klängen und einmal von Form.»

www.volpe.photography