Iouri Podlatchikov ist nicht nur Schweizer Olympiasieger im Snowboarden, sondern auch passionierter Fotograf.

Nun durfte er eine Leica Q – Sonderdition gestalten. Eine Ehre für den 29-Jährigen, der bereits zwei Fotobücher veröffentlicht hat und bald sein eigenes Studio eröffnet.

Es ist ihm ernst mit der Fotografie und mit dem Sport.

Du konntest nun einige Monate mit der Leica Q arbeiten, bei welcher Art der Fotografie kommt dir die Leica Q entgegen, für was setzt du Sie gerne ein?

Die Leica Q ist für mich eine dokumentarische Kamera. Man hat sie viel und oft dabei, weil sie leicht und handlich, einfach süss ist. Und schnell ist sie auch. Man kann sie wie ein Handy bedienen. Sie ist sehr 2018. Sie ist super-social. Man kann alles sofort per Wifi mit Freunden teilen.

«Wenn Du eine Q dabei hast, machst Du keine Handybilder mehr. Das ist das Beste daran.»


Wie kam es zu der Zusammenarbeit an der Leica Q Sonderedition?

Ich bin schon so etwas wie ein Leica-Familienmitglied und doch war es wie ein Traum für mich. Ich finde es faszinierend, als Markenbotschafter die Sonderedition einer Kamera prägen zu können, empfinde es aber auch als grosse Verantwortung.
Wieso ist die Kamera weiss?

Der Grund ist komplexer als man auf den ersten Blick annehmen könnte: nicht einfach weil Schnee weiß ist und das gut zu mir als Snowboarder passt. Die Kamera hätte auch lila werden können. Ich hatte da komplett freie Hand. Für mich war von Anfang an klar, dass es in Richtung weiss gehen muss, weil es für mich ein bisschen surreal ist.

Was meinst Du damit?

Ich bin 29 und fotografiere für mein Leben gern. Ich habe schon viel fotografisch umsetzen können. Aber ich stehe noch am Anfang von dem, was ich eine fotografische Karriere nennen darf. Dass ich dieses Geschenk einer Sonderedition bekomme, ist für mich surreal.

«Weiss – das bedeutet für mich auch „Carte Blanche“ – „it’s up to you“. Du darfst jetzt kreieren.»

 

Auf Deiner Kamera befindet sich kein Schriftzug. Gibt es dafür einen Grund?

Ich habe bewusst auf eine Unterschrift verzichtet, weil ich sie als Störfaktor empfinde. So ist es ein stärkeres und schöneres Statement. Ich finde nicht, dass auf jeder Kamera mein Name stehen muss.
Was magst du an der Leica Q?

Die Q ist nah an den Menschen. Sehr viele Leute aus meinem Umfeld, die sonst nicht mit Leica fotografieren, überlegen, eine Q zu kaufen. Was mir sehr gut gefällt: Die Kamera hat durch das Weiss einen femininen Touch. Fotografie-Instrumente sind sonst eher technisch und schrecken viele Frauen ab. Dem wollte ich entgegenwirken und ich denke, es ist mir gelungen. Da schließt sich für mich der Kreis, da ich auch am liebsten Frauen fotografiere.

«Die Leica Q Snow ist meine Hommage. An Leica. An Frauen. An schöne Dinge und schöne Momente.»

 

Was unterscheidet die Q von anderen Kameras?

Sie ist eine ‹modern day point-and-shoot-camera›. Unter Fotografen heisst es: Die Kamera, die Du nah bei Dir hast, ist die beste Kamera. Sie versucht nicht, etwas anderes zu sein als sie ist. Ich kann auch näher als 70 cm an mein Objekt heran. Das ist mir sehr wichtig.

«Während Du ein Editorial mit der Leica S machst, gibt keine bessere Kamera für ein ‹Behind the scenes› als die Q.»

Wo siehst Du Deine Zukunft als Fotograf?

Ich sehne mich danach, viel mehr Editorials zu machen. Ich eröffne im Juni mein eigenes Studio in Zürich, wo ich mehr Modefotografie machen werde. Ich habe auch vor, multimedialer zu arbeiten, ich werde sicherlich mehr filmen – auch dafür brauche ich die Q. Ich habe auch schon mit der M gefilmt und dabei von einem Stabilizer geträumt. Die Q hat den einfach und ist noch dazu leichter und kleiner und feiner.

 Muss Deine sportliche Karriere zurückstecken, wenn du Dein eigenes Studio eröffnest?

 Auf gar keinen Fall! Ich habe vor, an den Sommerspielen teilzunehmen, weil Skateboarden olympisch wird. Und das Studio steht direkt neben dem Skatepark. Das heisst, ich werde ab dem Frühling sicherlich mehr skateboarden.

Du hast auch ein Kunstgeschichte-Studium angefangen.

Ja, das vermisse ich sehr. Zwischen den olympischen Spielen ist immer etwas Zeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Ich freue mich extrem, wieder an die Uni zu gehen und mich allgemein mehr mit Kunst zu beschäftigen.
Wie ist Dein Verhältnis zur Schweiz? Wie findet sie sich in Deiner Arbeit wieder?

Es ist schwierig. Zürich und die Schweiz ist eine wunderschöne, nahezu perfekte, heile Welt. Und das nicht immer im positiven Sinn.

Die Schweiz hat auch oftmals einen negativen Einfluss auf meine Fotografie, da sie sie nicht von Grund auf akzeptiert. Für die Schweizer bin ich Sportler, Olympiasieger und Snowboarder. Sie akzeptieren nicht, dass ich auch Fotograf bin. Wenn mich die Zuschauer mit einer Kamera sehen, denken sie: ‹Leg die wieder weg, fahr jetzt endlich Snowboard. Hör auf, hier rumzuspielen.›

Sport hat mir nie gereicht.
Iouri Podladtchikov hat zwei Bücher bei Simonett & Baer publiziert:

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