Seine Leica-Welt wird eine Grosse sein. Denn er steht erst am Anfang. Und der ist schon ziemlich spektakulär. Er ist Leica M-Fotograf, Kamera-Experte, Künstler, sympathischer und offener Gesprächspartner und erst 23 Jahre jung. Dürfen wir vorstellen: Jan Wiederkehr.

«Ich will die Grenzen ausloten. Dies interessiert mich an der Leica M. Wie weit kann ich gehen? Wie kann ich weiter gehen. Diese Herausforderung fasziniert mich.» Sagt Jan Wiederkehr. Er sitzt im Zug. Auf dem Heimweg von Zürich nach Weinfelden. «Der einzige ruhige Moment des Tages. Ich bin froh, wenn ich aus Zürich raus bin.» Er lacht. Er lebt.

Leica M für den Fachmann

Jan Wiederkehr ist Fotofachangestellter. Daher sein immenses Wissen über die Fotografie. Doch immer wie mehr ist Jan Wiederkehr vor allem Leica-Fotograf. Und profitiert ein Maximum von eben diesem Wissen. «Ja klar, ich kenne alle Kameras sehr gut. Ich habe die Leica ausgewählt, ganz einfach darum, weil es eine Leica ist. Nach der Lehre konnte ich eine günstige Occasion kaufen. Und Leica ist Geschichtsfotografie, ist doch so. Irgendwie fotografiere ich anders mit einer Leica.» Anders ist gut. Im Falle von Jan Wiederkehr ist anders sogar sehr gut. Intim. Spontan. Er hat seinen Stil.

Er hat eine M. Und die hat er fast immer dabei. «Zwei Tage ohne sie und ich fühle mich komisch. Es ist eine Sucht.» Dann stoppt das Gespräch. Abgehängt? Nach dem Tunnel ruft er mich zurück. «Hast du meine Bilder von Pandalux gesehen? Genau das meine ich. Ich fotografiere die Band und die merken es kaum. Die M ist so kompakt Sie verhalten sich ganz natürlich. Vor dem Konzert, nach dem Konzert, im Bus. Es ist eine Dokumentation. Und die Musiker hören und sehen kaum, dass sie ein Fotograf begleitet.» Jan mag Konzertbilder nicht so sehr. Er mag die 10 Minuten vor und die 10 Minuten nach dem Konzert. Sie sind intimer. Sie ergeben eine Geschichte. Jan fängt sie ein. Seine Leica M fängt sie ein.

Bildserie mit Panda Lux – http://www.pandalux.ch

Die kleine Leica für professionelle Porträts

Kompakt ist auch ein Thema, wenn er Porträts macht. Vor allem von Frauen. «Die sind manchmal richtig enttäuscht, komm ich mit so einem kleinen Ding» lacht Jan. Die M. «Sie erwarten grosse Systemkameras, mit Licht und so. Mein Vorteil ist, dass die Models dann sofort viel natürlicher sind, nichts wirkt gestellt. Weil die M nicht stört.» Und wenn sie das Resultat sehen, ist Jan der Künstler. Und die Models zufrieden. «Jaja, klar, am Ende stimmt dann alles. Alle sind überrascht und glücklich.» Es könnte mal ein Buch geben. Porträts. Von Frauen. «Aber he, das wird schwierig. Dann muss ich auswählen wer ins Buch kommt.» Er lacht laut.

Leica für immer

Jan ist jung. Sehr jung für einen Leica-Fotografen. «Manchmal ist es ein Thema, ja. Ich spüre dann, irgendwas ist speziell, weil ich mit Leica fotografiere. Aber ich denke auch, dass gute Kameras allgemein wieder vermehrt ein Thema sind. Leica sowieso. Das Image ist schon sehr speziell. Und wenn du einmal eine Leica hast, dann wechselst du nicht mehr.» Auch er nicht. Nur das Ausprobieren von anderen Modellen würde ihn interessieren. «Eine SL, um die Videofunktion zu testen. Oder eine S allgemein. Oder natürlich die neue M.»

Profi ist Jan nicht. Noch nicht. Aber er nähert sich immer mehr einem Leben als Berufsfotograf. Mit Leica. «Klar, wenn dies eines Tages möglich sein sollte, dann nur mit einer Leica. Ganz einfach darum, weil sie mich noch nie im Stich gelassen hat.»