Ist es Ihnen schon aufgefallen, dass quasi alle Kameras für Rechtshänder ausgelegt sind? Man müsste annehmen, dass es gar keine Linkshänder unter den Fotografen gibt. Das dem nicht so ist, zeigt Lukas Boesch. Mit seiner Leica Q porträtiert er Szenen und Strassen unserer Welt.

Seit zwei Jahren reist Lukas Boesch regelmässig nach Mailand um den Puls der City mit der Kamera einzufangen. Er beobachtet Menschen, Situationen, interessante Ecken, aber auch die Veränderungen in der Stadt. «Als Tourist würde ich diese Veränderungen über Monate nicht wahrnehmen. Dafür muss man immer wieder an die gleichen Orte zurückkehren. Und oft ändert sich auch nur ein winziges Detail.» Das öffentliche Leben von Mailand ist zurzeit sein Foto-Projekt. Ein bisschen vielleicht ist Mailand aber auch seine momentane Lieblingsstadt. Am Anfang von all dem stand eine Leica-Masterclass.

 

Leica Q für Linkshänder

«Dieser Kurs in Mailand war der Auslöser nicht nur für das aktuelle Projekt, sondern auch dafür, dass ich überhaupt mit einer Leica fotografiere. Dies war ursprünglich gar nicht unbedingt mein Plan. Aber als ich nach diesem Kurs mit Rebecca Norris-Webb und Alex Webb zurück in der Schweiz war, kaufte ich mir mit Freude die Leica Q» erinnert sich Lukas Boesch. Ein Grund für den Kauf der Kamera war zum einen die hervorragende Bildqualität. Aber nicht nur. «Das ich sie mit links bedienen kann, macht sie zum perfekten Tool für mich».

Denn Lukas Boesch kann nur mit Links fotografieren. Ohne rechte Hand geboren, hat er keine andere Wahl. «Es gibt meines Wissens gar keinen Markt für Linkshänder-Kameras». Das er deswegen das Fotografieren sein lassen würde, kam jedoch nicht in Frage. Dazu ist die Leidenschaft zu gross. «Die Leica Q mit dem Touchscreen und den übersichtlich angeordneten mechanischen Bedienelementen für Blende und Verschlusszeit ist perfekt für mich.» Er kann mit dem linken Daumen jeden Punkt auf dem Touchscreen erreichen und so den Autofokus-Punkt setzen und gleichzeitig auslösen.

«Darauf angesprochen werde ich eigentlich nur, wenn ich andere Fotografen treffe. Die wundern sich manchmal schon, wie ich das Fotografieren mit einer Hand überhaupt hinkriege. Aber dann sage ich ihnen, dass ich das ganz einfach mit Links mache» lacht Lukas.

 

Mit Leica eine andere Sicht auf die Welt

Momentan macht der sympathische Leica-Q Fotograf vor allem Streetfotografie. «Da kann ich einfach losziehen und fotografieren». Doch so simpel wie es tönt ist es natürlich nicht. Vor allem mit dem Anspruch, aus der gegebenen Situation ein qualitativ hochstehendes Bild zu produzieren. «Die Stadt zu fühlen, dieses Empfinden dann spontan aus der Situation heraus in geeignete visuelle Symbole umzusetzen und schlussendlich in einem Bild anzuordnen ist schon eine grosse Herausforderung». Dabei geniesst er es, völlig unspektakuläre Alltags-Situationen zu beobachten und mit der Kamera zu fotografieren. «Als Fotograf nehme ich manche Situationen anders wahr. Situationen, an welchen ich sonst achtlos daran vorbei gehen würde. Dies macht für mich die Faszination der Street-Fotografie aus. Ich sehe die Welt ein bisschen anders. Differenziert. Beobachtend. Ich halte einen Moment fest, den ich sonst nicht mal wahrnehmen würde.»

Dieser ganz eigene Blick auf die Welt ist auch im Alltag ohne Kamera eine Bereicherung im Leben des Lukas Boesch. Ebenso wie die Leica Q, welche ihm die Konzentration auf das Wesentliche ermöglicht.

Website:

lukas.boesch.photography