Am Schluss sind alle begeistert. Das Brautpaar. Hochzeitsgäste. Und auch Sandro Manni. Der Leica M-Fotograf hat sich in den letzten Jahren zum geübten, etwas anderen Hochzeitsfotografen entwickelt. Dank dem Style und der Grösse der Lecia M fällt er kaum auf. Liefert am Ende aber umso bessere und intimere Fotos aus dem schönsten Tag im Leben eines Brautpaares.

Die grosse Leidenschaft von Sandro Manni war eigentlich immer die Street- und Dokumentationsfotografie. Die fantastischen Bilder, welche er von seinen Reisen nach Asien oder Zentralamerika auf Social Media veröffentlichte, sind auch einem befreundeten Paar aufgefallen. Als dieses die eigene Hochzeit plante, erhielt Sandro die Anfrage, ob er diesen speziellen Tag mit seiner Kamera dokumentieren würde. «Sie sahen meine Bilder und waren offenbar begeistert. Ich habe sie gewarnt, ich sei kein Hochzeits-Profi» erzählt Sandro lachend. «Aber klar, ich wollte es unbedingt tun. Und am Ende waren alle begeistert von den Bildern. Dies war der Anfang».

Die Leica M schafft Nähe

Ohne dass er je dafür geworben hätte, erhielt er danach immer wieder entsprechende Anfragen. Nun sind es 6 bis 8 Hochzeiten pro Jahr, welche er als Fotograf begleitet. «Für mich ist es jeweils wie eine Reportage. Ein spezieller Tag voller Emotionen, mit vielen glücklichen Menschen». Inzwischen gefällt es ihm, diesen ereignisreichen Tag kreativ, authentisch und emotional zu Dokumentieren. «In einer relativ kurzen Zeit passiert enorm vieles. Es ist spannend, diese Geschichte mit Bildern zu erzählen. Ich versuche stets, die Situationen möglichst authentisch einzufangen. 95 Prozent arbeite ich im Reportagenstil. Nah rangehen, Emotionen und Momente festhalten. Die restlichen fünf Prozent verlaufen nach einem fixen Zeitplan und sind mehrheitlich auf das Shooting und die Zeremonie verteilt. Da muss ich möglichst konzentriert arbeiten, denn die Ringübergabe oder den traditionellen Kuss sollte ich definitiv nicht verpassen».

Möglichst nah rangehen ist nur möglich, weil Sandro Manni mit der Leica M fotografiert. Dank ihr geht er oft als normaler Hochzeitsgast durch. «Ich bin der unsichtbare Fotograf. Die Hochzeitsgäste nehmen mich am Anfang oft gar nicht wahr oder meinen, ich sei ein Gast wie sie. Dadurch bleiben die Leute auch natürlicher, wenn ich sie fotografiere. Dies ist der wichtigste Aspekt, dass mich möglichst niemand bemerkt, wenn ich arbeite». Daraus ergeben sich auch immer wieder interessante Gespräche oder lustige Bemerkungen. «Oft sind die Gäste erstaunt, dass ich mit einer vermeintlich alten Retro-Kamera fotografiere. Es entwickeln sich immer wieder spannende Diskussionen über Fotografie und Ausrüstung. Schlussendlich sind sie begeistert über die Bilder und erstaunt, was diese kleine Kamera leistet».

2 Leica M, 3 Objektive

Wenn Sandro bei einer Hochzeit einfährt, will er nichts dem Zufall überlassen. Er hat immer einen Plan, welche Kameras und welche Objektive er wann einsetzen will. «Ich habe immer zwei Kameras dabei. Eine Leica M farbig (Leica M8, M9 oder M10) und eine Leica M Monochrom. Dazu brauche ich drei Summicron Objektive, das 28mm, das 50mm und das 90mm. Letzteres setze ich nur bei der Zeremonie und beim Brautpaar-Shooting ein. Intime Posen werden durch die Kompression des Raumes und das Abtrennen vom Hintergrund noch intimer. Ein top Objektiv, aber halt ein bisschen schwer». Die beiden anderen Objektive wechselt er oft und gern. «Den Tag beginne ich immer mit dem 50mm. Ich mache einige Bilder, teste die Situation, was wo wie wirkt. Zudem entstehen die meisten Porträts mit diesem Objektiv. Das 28mm schliesslich kommt dort zum Einsatz, wo viele Leute interagieren. Beim Apéro zum Beispiel. Oder wenn wir uns in einer besonders schönen Location mit schönem Hintergrund befinden. Dieses Objektiv erlaubt wunderschöne Kompositionen, es ist ein herausragender Geschichtenerzähler».

Ganz speziell gefällt dem leidenschaftlichen Leica-Fotografen auch die Leica M Monochrom. «Sie ist genial. Diese Kamera habe ich eigentlich immer dabei. Sowohl bei Hochzeiten wie auch auf Reisen. Der Dynamikumfang und die Details welche abgebildet werden machen die Bilder lebendig. Oft mache ich einige Aufnahmen erst in Farbe und danach gleich auch noch mit der Monochrom in Schwarzweiss. Im Portfolio präsentiere ich dem Hochzeitspaar beide Versionen. Dies sorgt eigentlich immer für Begeisterung». Dies kommt nicht von ungefähr. In diversen Gesprächen Monate, Wochen und Tage vor der Hochzeit spürt Sandro, was das Brautpaar erwartet und was ihm besonders gefällt. Dies versucht er dann entsprechend umzusetzen. «Ich bleibe meiner Philosophie immer treu. Alles muss so authentisch sein wie möglich, im Reportagenstil. Auch in der Nachbearbeitung nehme ich eigentlich nur Grundkorrekturen vor».

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