2020 ist die Welt für einen Moment stillgestanden. Orte, welche vorher von Touristen überschwemmt wurden, verwandelten sich während dem Corona-Lockdown in Geisterstädte. So auch Venedig. Wo sich zuvor täglich 90’000 Besucher auf den Füssen herumstanden, herrschte plötzlich eine gespenstische Stille. Leica-Fotografin Brigitte Kraus nutzte diesen Moment berufsbedingt, um die Stadt in selten gesehener Schönheit zu fotografieren.

«Ich stand jeweils morgens um fünf Uhr auf und schlenderte durch die Gassen der Stadt. Ganz allein, kaum eine Menschenseele war zu sehen. Es war unwirklich. Ich kannte Venedig von einem früheren Besuch, aber nichts war mehr wie damals. Ich nutzte diese Ruhe, das Morgenlicht und die menschenleeren Orte, um Bilder zu machen, welche man sich noch vor wenigen Monaten niemals hätte vorstellen können».

 

Ausstellung im Leica-Store Zürich

Mit der Leica M-P 240, der Leica M Monochrom, den 35mm- und 50mm-Objektiven und einem Stativ machte sich Brigitte Kraus in der Morgendämmerung jeweils auf, um eine einsame, von Corona getroffene Weltstadt zu entdecken. Sie wusste, dies ist die einzigartige Gelegenheit, ein Venedig zu dokumentieren, das es zuvor nicht gegeben hatte. Eine wunderschöne Stadt, welche für einen kurzen Moment zur Ruhe kam. «Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Venedig im normalen Zustand zu fotografieren. Mit all den Touristen. Was ich aber während dem Lockdown vorfand, war traumhaft. Jedenfalls für mich als Fotografin. Für die Einheimischen hingegen war eine Welt zusammengebrochen». Restaurants, Museen waren geschlossen, das ganze öffentliche Leben stand still. Für eine Stadt, welche vom Tourismus lebt, bedeutet dies zahlreiche verzweifelte Menschen ohne Arbeit. «Man sah, dass die Einheimischen leiden, dass sie keine Einnahmequellen mehr hatten. Es war eine seltsame Ruhe. Da ich aber zum Fotografieren dort war, fand ich eine traumhaft schöne Welt vor». Ihre Bilder aus Venedig sind noch bis Ende Oktober 2021 im Leica-Store in Zürich ausgestellt.

Die Welt, welche die gelernte Fotografin in Venedig vorfand, hielt sie abwechselnd mit der Leica M-P 240 oder der Leica M Monochrom fest. An manchen Vormittagen fotografierte sie Schwarzweiss, an manchen in Farbe. «Ich wechsle gerne ab, finde beides faszinierend. Schwarzweiss mag ich vor allem für Architekturaufnahmen oder wenn ich mit Licht und Schatten experimentieren will. Für schöne Landschaften oder Städte wie Venedig möchte ich allerdings nicht auf Farben verzichten. Daher nehme ich immer mehrere Kameras mit auf Reisen». Dass Brigitte Kraus die Leica M besonders mag, kommt nicht von ungefähr. Als sie vor etlichen Jahren eine 3-jährige Ausbildung an der New York School of Photography absolvierte, lernte sie analoge Fotografie. «Ich muss ehrlich sagen, ich bin Leica-Fan. Die Qualität ist einfach top!» Zusätzlich zu den geliebten M-Modellen hat sich Brigitte nun auch die Leica Q2 gekauft, welche sie in Momenten einsetzt «in denen es schnell gehen muss».

 

Leica M – Unauffällig mit Topqualität

Ein weiterer Aspekt, den sie an Leica mag, ist das unauffällige, schlichte Design und die Grösse der Kameras. Da die vielgereiste Leica-Fotografin oft Länder, Orte oder Quartiere besucht, welche von eher ärmeren Leuten bewohnt werden, möchte sie auf keinen Fall auffallen. «Ich war schon länger auf der Suche nach der idealen Kamera, als ich 2015 schliesslich meine erste Leica M kaufte. Sie musste unauffällig sein, aber ohne Einbussen bei der Qualität. Die Leica M entspricht diesen Anforderungen perfekt. Die Qualität ist absolut top und ich falle nicht auf, wenn ich mich in ärmeren Gegenden aufhalte und fotografiere». Um der Bevölkerung in diesen Gegenden etwas zurückzugeben, hat sich Brigitte Kraus nun noch eine Leica Sofortkamera gekauft. «Dies gibt mir die Möglichkeit, den Menschen im Gegenzug auch etwas zu schenken, sie nicht nur zu fotografieren. Daraus entstehen fantastische Begegnungen. Manche Leute haben eine Riesenfreude, wenn sie sich auf einem Bild sehen».

Fremde Kulturen und Menschen stehen denn auch im Fokus, wenn Brigitte Kraus mit ihrem Mann nächstes Jahr zu einer Weltreise startet, welche zwar ein Start- aber absichtlich noch kein Enddatum hat. «Das Reisen war schon immer unsere Leidenschaft. Wir haben 24 Jahre auf verschiedenen Kontinenten, in zahlreichen Ländern im Ausland gelebt, bevor wir 2018 in die Schweiz zurückgekehrt sind. Nun geht es mit einem umgebauten Feuerwehrauto auf Weltreise. Selbstverständlich steht für mich die Fotografie im Vordergrund, vor allem da wir entlegene Regionen und ihre Bewohner besuchen wollen. Ich werde mich auf Reportage-Fotografie konzentrieren und einen Blog schreiben. Schön wäre es auch, wenn daraus irgendwann mal eine Ausstellung entstehen würde».

Brigitte Kraus; «Venedig im Lockdown»; Ausstellung im Leica-Store Zürich bis 31.10.2021

Mehr Infos zu ihren Arbeiten: https://brigittekraus.com

Wer Brigitte auf ihrer Reise folgen möchte: https://frameadventure.com