Zögern ist nicht ihr Ding. Viel lieber nimmt die junge Zürcher Fotografin und Grafikerin Miriam Danielsson ihre Kamera, geht raus und macht feinste Street- und Fashion-Fotografie. Es sind oft alltägliche und doch aussergewöhnliche Szenen, originelle und professionelle Bilder mit interessanten Menschen im Mittelpunkt. Immer wie öfter sind es Bilder aus Mailand, Paris oder London, von einer der bekannten Fashion Weeks. Miriam ist entschlossen, konsequent ihren ganz eigenen Weg zu gehen. Und eine erfolgreiche Fotografin zu werden.

Das Gespräch mit Miriam in einem modernen Lokal in der Zürcher City ist sehr kurzweilig und äusserst interessant. Die junge Profifotografin lässt keine Zweifel offen, wo ihr Weg hinführen soll. Äusserst sympathisch, immer mit einem Lächeln auf den Lippen und einem jugendlichen Funkeln in den Augen. Auf ihrem weissen Shirt steht schlicht «OFF» geschrieben. Ein Ausdruck, der so nicht unbedingt zu Miriam passt. «Ich will mich bewegen, will immer etwas produzieren und arbeiten. Sonst wird es mir langweilig».

 

Mit der SL2 an der Fashion Week

Was perfekt zu Miriam Danielsson passt, ist das Treiben rund um die Fashion Weeks. Eine bunte Welt, die ihr gefällt. «Es geht darum, Kontakte aufzubauen, sich ein Netzwerk zu schaffen. An Fashion Weeks ist immer etwas los. Egal, ob ich an eine Show eingeladen werde, Streetstyle fotografiere oder versuche, das Treiben hinter der Fassade zu dokumentieren. Es ist eine faszinierende Welt. Nicht das Oberflächliche interessiert mich, sondern was dahintersteckt. Die Menschen». Seit einigen Jahren erhält sie regelmässig Aufträge für die Fashion Weeks in London, Paris und Mailand. Eine Bestätigung ihrer Arbeit und gleichzeitig Motivation, ihren Weg konsequent und entschlossen weiterzugehen.

 

Leica Fotografen unter sich

Die Fashion Weeks sind oft nicht die perfekte Hochglanz-Welt, als welche sie auf Bildern weltweit erscheinen. Vor allem nicht für jene Leute, welche dort arbeiten. Miriam ist das beste Beispiel. «Es ist eine sehr chaotische Welt. Als Fotografin dort zu arbeiten ist ein ziemlicher Kampf. Die Bedingungen sind echt schwierig. Vor allem weil es mich interessiert, die Emotionen der Leute einzufangen – sei es Backstage, an Shows oder in speziellen, spontanen Situationen. Dies ist meine Leidenschaft, die Street- und Streetstyle-Fotografie. Dass ich damit Geld verdienen kann, ist umso schöner». Dass ihre Bilder irgendwann mal in der Vogue erscheinen, ist für Miriam selbstverständlich. Was nicht überrascht, angesichts ihres Charakters und der Bilder, für welche sie bekannt ist. Allerdings ist fraglich, ob sich Zürich dafür eignet: «die Stadt ist nicht der ideale Ort, um mich etablieren zu können. Die Fashion-Welt ist zu weit weg. Ich muss wohl noch mehr reisen und öfter in Städten wie Berlin oder Paris arbeiten, um mich entsprechend entwickeln zu können».

Momentan bereitet Miriam ihren Einsatz an den nächsten Fashion Weeks vor, für welche sie im Frühjahr 2022 wieder nach London, Paris, Mailand und eventuell auch New York reisen wird. Für einzelne Aufträge wurde sie bereits gebucht. Den Rest macht sie wie immer: spontan, mit Leuten in Kontakt treten und direkt vor Ort ein Netzwerk aufbauen. «Man muss sich echt einfach getrauen, dann ist alles möglich. Und man muss unbedingt wollen, auch wenn es manchmal schwierig ist. Ich gehe überall hin, sogar wenn ich nicht eingeladen bin. So erschaffe ich mir mein Netzwerk. Wenn Models oder Brands meine Bilder sehen und mögen, ergeben sich Jobs, es entsteht eine Zusammenarbeit. Es macht einfach unglaublich Spass. Und was mich zusätzlich faszinierte an der letzten Fashion Show war der Austausch unter Leica-Fotografen. Wir waren zwar nur ungefähr 5 von über 100 Fotografen, aber als sie mich mit der SL2 entdeckten, kamen alle sofort auf mich zu und waren sehr zuvorkommend. Das war ein fantastisches und sehr interessantes Erlebnis».

 

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