Genießen Sie den kreativen Geist des in Los Angeles lebenden Fotografen Brian Bowen Smith: Seine intime Serie „Dancing with your Angel“, die er mit der neuen Leica M10 Monochrom aufgenommen hat, besticht durch die formale Abstraktion von Geist, Kraft und Licht, ausgedrückt durch Bewegung. Dancing with your Angel verbindet Körper und Geist, um das Unterbewusstsein in einer Fotoserie ohne Farbe, deutliche Details und klare Identität zu interpretieren. Erfahren Sie mehr über Smith’ fotografischen Prozess und die Inspiration für seine Serie.

Was hat Sie zu Dancing with your Angel inspiriert?

Mich hat inspiriert, wie ich Engel in Träumen wahrnehme. Wenn ein Engel erscheint, sehe ich schwebende Lichtkörper mit ganz wenigen Details. Ab und zu sehe ich ein Gesicht und kann erkennen, dass meine Engel liebenswerte und mächtige Frauen sind.

Wie lief Ihr kreativer Prozess bei dieser Serie ab?

Ich war schon immer in die frühen Skizzen vernarrt, die Künstler wie Michelangelo und Leonardo da Vinci für ihre Werke angefertigt haben. Ich liebe es, wie sie unfertig aussahen und fragte mich, wie ich es schaffen könnte, dass meine Aufnahmen wie eine Kohlezeichnung aussehen. Ich kann nicht zeichnen – überhaupt nicht – aber ich war schon immer neidisch auf Leute, die es können, deshalb dachte ich, es wäre interessant, mit meiner Kamera zu malen.
Das erste, woran ich dachte, waren lange Belichtungen, um die Lichtspuren zu erhalten. Ich begann mit einem weißen Hintergrund, weil ich wollte, dass die Mitteltöne und Schatten detaillierter erscheinen. Ich verwendete eine Belichtung von 4 Sekunden und blitzte während der Belichtung zweimal. Auf diese Weise erhielt ich aber nur eine Doppelbelichtung. Also zurück zum Zeichenbrett … Nachdem ich den ersten Test gesehen hatte, erkannte ich, dass die wahren Helden dieser Fotos die Mitteltöne und Lichter sind, also beschloss ich, den Hintergrund in Schwarz zu ändern, damit man sie besser sehen konnte. Ich verdoppelte die Belichtungszeit, um mehr Lichtspuren zu bekommen. Ich blitzte wieder zweimal, ohne den Effekt zu erzielen. Also beschloss ich, überhaupt nicht zu blitzen. Herauskam ein einziger Lichtball ohne irgendein Detail. Dann habe ich einmal geblitzt, um Details zu erhalten, aber sie waren zu stark ausgeprägt.
Schließlich beschloss ich, mein Motiv zwei Sekunden lang zu belichten und mich in dieser Zeit zu bewegen. Nun war ich dabei, etwas zu erreichen. Die Bilder waren nicht kristallklar, aber klar genug, um zu erkennen, dass es sich um eine Frau handelte. Ich wollte, dass die Bilder größtenteils unkenntlich sind, aber ich wollte auch begreifen, was ich betrachte. Jetzt, da ich wusste, was ich zu tun hatte, begann der Spaß … langsam begannen meine Engel – und zu meiner Überraschung manchmal auch meine Dämonen – zu erscheinen.

Warum erzählen Sie diese Geschichte in Schwarzweiß und nicht in Farbe?

Wenn man die Bilder in Graustufen sieht, kann man die Geschichte unmittelbar nachvollziehen. Ich glaube, dass Menschen Farben beurteilen. Es gibt genauso viele Meinungen wie Farben. Manche mögen es, andere vielleicht nicht, manche glauben, dass es so überhaupt nicht geht. Wenn man ein Bild in Schwarzweiß sieht, sind die Reaktionen ausgeglichener. Wenn ich mit der M10 Monochrom fotografiere, sind die Schwarzweiß-Ergebnisse sofort sichtbar, so dass ich mich auf die Töne und den Kontrast konzentrieren kann – ich kann das, was ich versuche, viel leichter erfassen.

Welches Bild aus der Serie halten Sie für das aussagekräftigste?

Ehrlich gesagt, jedes Bild ist anders, jedes Bild ist besonders. Sie haben alle eine Bedeutung für die Personen, die ich aufgenommen habe. Ich sehe in jedem etwas Kraftvolles. Ich kann keines den anderen vorziehen.

Welche Botschaft hoffen Sie sich durch Dancing with your Angel zu vermitteln?

Die Botschaft stammt von den Protagonisten selbst. Die Art und Weise, wie sie sich bewegten und die Entscheidungen, die sie trafen – jede Aufnahme spiegelt etwas von dem wider, was sie empfanden. Als sie diese Bilder sahen, fanden sie immer mehr Aspekte, je länger sie suchten. Ein Mädchen hatte tatsächlich Tränen in die Augen, als sie sah, wie eine Gestalt, die wie ein Dämon aussah, ihren Körper verließ – für sie war es ein Spiegelbild dessen, was in ihrem persönlichen Leben vor sich ging. Ich glaube, dass ein Foto jemanden verändern kann. Jede dieser Aufnahmen besitzt Aspekte von Wandel und Loslassen. Wie oder warum diese Engel erschienen sind, dafür bin ich nicht verantwortlich. Ich weiß lediglich, dass all die Momente der Offenheit und Verletzbarkeit mit den Fotografierten, eine direkte Folge der Ergebnisse waren. Was geschah, war schön und bestärkend, beinahe göttlich. Eine junge Frau nahm sogar das Gesicht ihrer Tochter wahr, die als Engel erschien. Der größte Erfolg, den ein Fotograf je erzielen kann, ist, dass seine Arbeit jemanden bewegt. All diese Personen waren Freunde und die meisten von ihnen hatten noch nie nackt vor der Kamera gestanden – ich habe viel von ihnen verlangt. Ehrlich gesagt, ich wusste nicht, ob es funktionieren würde, aber zu meiner Freude und Überraschung denke ich, dass es zum Besten gehört, was ich je gemacht habe.

Wie fügte sich die Leica M10 Monochrom in den Workflow von Dancing with your Angel ein?

Sie war das perfekte Werkzeug für dieses Projekt. Das kompakte Design zusammen mit der intuitiven Steuerung war sehr praktisch, da ich fast in völliger Dunkelheit fotografierte. Und mir gefiel, wie der Blendenring am Objektiv angebracht ist, es war wirklich hilfreich, dank der Live-View-Funktion in Echtzeit zu sehen, wie sich eine Veränderung der Belichtung auswirkt. Die M10 Monochrom lag so gut in meiner Hand, dass ich kein Stativ benötigte – was ich ohnehin nicht ausstehen kann.

Wie haben Sie Licht und Raum genutzt, um diese Ergebnisse zu erzielen, ohne die Komposition zu beeinträchtigen?

Ich habe ein 21-mm-Objektiv verwendet, das den Protagonisten viel Raum zur freien Bewegung ließ. Ich beobachtete, wie und wo sie sich bewegten, mit dem Wissen, dass ich mit diesem Weitwinkelobjektiv nichts verpassen würde, dass es sozusagen erlaubt ist, zusammen zu tanzen.

Wie unterscheidet sich das Fotografieren mit der Leica M10 Monochrom von anderen Digitalkameras im Schwarzweißmodus? Und vom Konvertieren von Farbaufnahmen in Schwarzweiß?

Wenn man denn weiß, dass man eine Aufnahme in Schwarzweiß konvertieren will … nein, für mich stellt die M10 Monochrom die einzige Möglichkeit dar. Angenommen, man nimmt ein Bild in Farbe oder sogar im Schwarzweiß-Modus auf, dann sieht man die Übergänge von Lichtern zu Schatten nicht wirklich genau. Das finden man erst heraus, nachdem das Bild bearbeitet wurde, und wenn dann etwas schief gegangen ist, ist es zu spät. Mit der M10 Monochrom sehen Sie in Echtzeit genau das, was Sie bekommen, sodass Sie gegebenenfalls korrigieren können. Dazu möchte ich noch anmerken, dass die neue M10 Monochrom die detailintensivsten Negative produziert, die ich je in den Raw-Dateien welcher Kamera auch immer gesehen habe. Punkt! Es war ein so erfreulicher Prozess – so einfach wie das Einstellen des Kontrasts und das Hinzufügen von Körnigkeit.

Wie sehen Sie sich als Fotograf?

Ich lebe in Los Angeles und fotografiere für die Entertainment-Branche. Der Großteil meiner Arbeit besteht aus Werbung für Film und Fernsehen sowie aus redaktionellen Beiträgen über Prominente. Ich besitze aber auch eine Galerie in Malibu, in der ich meine Fine-Art-Fotografie ausstelle und verkaufe.

Wie beschreiben Sie Ihre Art zu fotografieren?

Ich denke, das ist eine schwierige Frage für einen Fotografen, denn jedes Mal, wenn ich die Kamera in die Hand nehme, weiß ich nicht, wie das Ergebnis aussehen wird. Ich möchte immer etwas ändern und mich selbst herausfordern. Ich meine jedoch, dass mein Stil eher unkompliziert ist, ich verwende zum Beispiel nie mehr als zwei Lichtquellen. Ich verlasse mich einfach auf das Motiv. Bei Auftragsarbeiten sieht es anders aus. Wenn man etwa für ein Filmstudio wie Paramount arbeitet, hat der Kunde bestimmte Ideen, die ich zum Leben erwecken muss. Dann muss ich professionelle Belichtungssysteme verwenden, um ihre Vision umzusetzen. Aber mein Stil findet sich in jeder Arbeit, die ich mache.

Wie sind Sie mit diesem Genre Fotografie in Berührung gekommen?

Ich hatte das Glück, dem legendären Herb Ritts zu assistieren – als sein Assistent Nummer sechs. Herb und ich waren gute Freunde, es war ein Segen für mich, als er mir die Möglichkeit bot, bei Shootings auszuhelfen. Diese Gelegenheit habe ich genutzt und von ihm und seinen Assistenten alles gelernt, was ich nur konnte. Herb gab mir meine erste Kamera, seitdem habe ich es mir zur Lebensaufgabe gemacht, ihn nie zu enttäuschen und stets zu versuchen, ihn zu beeindrucken.

Wer inspiriert Sie, immer wieder zur Kamera zu greifen?

Mir geht es darum, was mich inspiriert, nicht wer. Ich schaue mir die Welt jeden Tag an und sehe Möglichkeiten, weitere Fotos zu machen. Was mich inspiriert, ist diese Anspannung, nicht zu wissen, wo das nächste Foto herkommt.

Leica M10 Monochrom

Grenzen, die befreien.

Alle Aufnahmen von Brian Bowen Smith für diesen Beitrag sind mit der neuen Leica M10 Monochrom entstanden.