Jorge González begeht den Laufsteg so, als sei er auf ihm geboren. Er war Catwalk-Trainer bei Germany’s next Topmodel, Choreograf von Modenschauen und ist langjähriges Jurymitglied bei Let’s Dance. Der Entertainer vertraute sich einem der gefragtesten Fotografen Deutschlands, Anatol Kotte, an. Kotte ist bekannt für seine herausragenden und eindrucksvollen Portraits zahlreicher Schauspieler, Musiker und politischer Größen. Das Who‘s who prominenter Persönlichkeiten vertraut ihm – und das nicht unbegründet, denn seine Bilder wurden bereits in vielen nationalen und internationalen Magazinen und Zeitungen veröffentlicht.

 

Kotte hat Jorge González in seine Heimatstadt Havanna begleitet. Zwei Wochen lang dauerte das Shooting im Heimatland des Entertainers, den Anatol Kotte in handgefertigter Haute Couture Mode von José Bénédí in der brüchigen Kulisse der Altstadt Havannas ablichtete. Die Fotografien von Anatol Kotte erzählen die persönliche Geschichte des Deutsch-Kubaners. Ganz gleich, ob Jorge González die Hafenmauer in galanter Manier als Laufsteg nutzt oder sich vor historischer Kulisse gekonnt in Szene setzt – man spürt seine Nähe und Vertrautheit zu der Stadt, die er vor gut 30 Jahren verließ und in der noch immer Freunde und Familie zuhause sind. Besucher der Leica Galerie Düsseldorf dürfen sich auf eine einmalige Ausstellung beeindruckender thematischer Breite freuen.

 

Anatol Kotte hat den gebürtigen Kubaner in Alltagssituationen und an verschiedenen Orten in Havanna festgehalten. Auf der Straße, beim Barbier, am Strand, an der Bushaltestelle, auf dem Dach eines morbiden Wohnhauses, im Probensaal des Staatsballetts. Was mitunter wie ein Zufall wirkt, ist akribisch inszeniert. Kotte sagt, er schaffe sich vor jedem Bild einen Rahmen, in dem er dann spontan arbeiten könne. Recherche, Licht und Zeit: Passend zur Person und dem Outfit suchte er die Hintergründe, vor denen er seinen Protagonisten platzierte. Wie ein elegantes Möbelstück in einen Raum, fügt sich Jorge González auf den Fotografien in seine Umgebung ein. Die Farben der Kleidung verschmelzen mit den Farben des Umfelds. Es ist fast so, als würde ein gerahmtes Bild keine Akzente zulassen. Es umfasst die Szene als Ganzes, als ästhetisches Gesamtkunstwerk aus Ton, Schattierung und Form. Aufgenommen hat Kotte seine Serie mit der Leica S. Er nennt sie ein „kleines Besteck“, deren Besonderheit darin liegt, als Mittelformatkamera schnell und präzise zu sein. Perfekt für einen rasanten Locationwechsel, für ein unaufdringliches Arbeiten und für ein Land wie Kuba, in dem man nie weiß, ob die geplante Inszenierung auch wirklich stattfinden wird.

Die Ausstellung „Proyecto Habana“ von Anatol Kotte ist vom 13. März bis 30. Mai, Montag bis Samstag von 10.00 bis 20.00 Uhr, in der Leica Galerie Düsseldorf in der KÖ Galerie (Königsallee 60) zu sehen. Die Leica Galerie Düsseldorf ist mit der Ausstellung Teil der düsseldorf photo+, die am 13. März ihre Pforten mit über 60 Ausstellungen und Veranstaltungen in ausgewählten Galerien, Off Spaces, Museen und Stiftungen öffnet.

 

 

Anatol Kotte

Der Fotograf wurde 1963 in Minden/Westfalen geboren und arbeitete zu Beginn der 1980er-Jahre zunächst als Fotoassistent bei den Werbefotografen Horst Wackerbart, Reinhardt Wolf, Chuck Ealovega und Michael Erhart. Seit 1988 ist er selbständig. Heute gehört er zu den gefragtesten Fotografen in Deutschland. Seine Portraits wurden in vielen nationalen und internationalen Magazinen und Zeitungen veröffentlicht. 2015 erschien sein erster Portraitband Iconication. In Berlin Mitte hat er sein Studio CAPITIS und lebt in Hamburg.

www.anatolkotte.de