Indem er sich geduldig durch die Wildnis des Wassers bewegt, versucht Matt Draper, jede Spezies, mit der er interagiert, besser zu verstehen. Er arbeitet mit einer Messsucherkamera, ausschließlich mit natürlichem Licht und immer so lange, wie ein Atemzug jeweils reicht. Den Weg vom Konzept zum Bild bahnt er sich mit der geringstmöglichen Störung des Habitats, in dem er sich gerade aufhält. Drapers Kunst reißt die Barrieren zwischen Mensch und Tier ein, verschmilzt beide Bereiche und zeigt die charakteristischen Merkmale einer ungewohnten Körperlichkeit und verborgener intuitiver Verhaltensweisen – was zu einem dynamischen Gleichgewicht von Weite und Nähe führt.

Ein Fine-Art-Print von Draper ist einzigartig und exklusiv und gehört zu einem einzigartigen Gesamtwerk. Jeder Druck entsteht in limitierter Auflage, ist nummeriert und mit einem Echtheitszertifikat versehen. Draper erfährt große Aufmerksamkeit und erweitert sein Publikum durch die Zusammenarbeit mit angesehenen Wissenschaftlern, um die Bedeutung unserer natürlichen Umwelt durch Kunst und Wissenschaft zu vermitteln. Drapers Werk ist Teil angesehener Privatsammlungen, die meisten Editionen sind bereits verkauft, bevor sie öffentlich betrachtet oder ausgestellt werden.

Wie sahen ihre ersten Schritte in die Fotografie aus? Was war zuerst da, Ihre Leidenschaft für das freie Tauchen oder Ihre Leidenschaft für die Fotografie?
Ich habe schon in sehr jungen Jahren viel Zeit am und im Meer verbracht ebenso wie hinter verschiedenen Kameras. Zu der Verbindung beider Bereiche und der Kunst, für die ich heute bekannt bin, kam es aber erst einige Zeit später. Beide Aspekte sind wichtige Facetten meines Lebens, aber mein großes Interesse an kreativer Fotografie war immer sehr präsent.

Was hat Ihre Bildsprache am stärksten beeinflusst?
Fotojournalismus und insbesondere Porträtfotografie sind einzigartig insofern, als das richtige Bild starke Emotionen hervorrufen und gleichzeitig eine Geschichte erzählen kann. Ich bemühe mich, einen einzigartigen Fokus zu schaffen, der den Betrachter visuell involviert und ihn oft staunend zurücklässt. Ein großer Teil meines kreativen Bewusstseins speist sich aus meinen eigenen Gefühlen. Obwohl meine Einflüsse breit gefächert sind, sind es diejenigen, die ihrem eigenen Stil treu sind – wie Jacob Aue Sobol, der in den genannten Bereichen herausragend ist –, die mich dazu bringen, meinen eigenen Stil beizubehalten.

Was sind die größten Schwierigkeiten beim Fotografieren unter Wasser? Was ist das Wichtigste, was zu beachten ist?
In erster Linie geht es um meine Sicherheit und die der Tiere. Manchmal bewege ich mich unter Kreaturen, von denen jede mehr als 40 Tonnen wiegt, oder unter solchen, die viele für Menschenfresser halten. Es ist von enormer Wichtigkeit, dass ich mir dessen bewusst bin und dass ich alle mit dem Tauchgang verbundenen Risiken in Betracht gezogen habe. Da meine Kunst nur in einem einzigen Atemzug und bei natürlichem Licht entsteht, stehe ich – technisch gesehen – fast immer vor immensen Schwierigkeiten.

Wo sind Ihre Aufnahmen entstanden?
Die Buckelwale habe ich in Vava’u im Königreich Tonga fotografiert und den weißen Hai vor der Küste Südaustraliens.

Wie entscheidend sind die Wetterbedingungen?
Ich arbeite gerne unter Bedingungen, die viele nicht mögen. Die Verwendung langer Belichtungszeiten, die Fokussierung auf schwarze Hintergründe und hohe Kontraste bedeutet, dass wenig Licht ein guter Freund ist. In meiner neuen Serie Incognito habe ich Farbe eingeführt. Vorausgegangen war eine Lernkurve, da ich jetzt besser verstehe, wie ich meine Motive ausleuchten kann.

Könnten Sie die Vorteile des freien Tauchens gegenüber dem Tauchen mit Flaschen erklären – besonders im Hinblick auf die Fotografie?
Freies Tauchen ist ein minimalistischer, der „reinste“ Ansatz sozusagen. Ohne sperrige Ausrüstung wie Sauerstoffflaschen oder künstliche Beleuchtung kann ich mich frei und flüssig bewegen. Ein echter Vorteil ist die geringe Störung der Tiere. Da ich auf der Wasseroberfläche „schwebe“, betrachte ich die Welt unter Wasser aus der Vogelperspektive und kann jeden Tauchgang genau planen.

Welche Ausrüstung verwenden Sie?
Eine Leica M10 mit dem Summilux-M 1:1.4/35 ASPH. und seit Kurzem auch mit dem APO-Summicron 1:2/50 ASPH. Es ist möglicherweise das erste Mal, dass diese Kombination unter Wasser verwendet wird.

Wie ist das Unterwassergehäuse für die Leica M10 entstanden?
Bei der Entwicklung des Unterwassergehäuses habe ich eng mit dem Unternehmen DOER Marine zusammengearbeitet. Dabei entstanden zwei voll funktionsfähige Prototypen, jetzt befassen wir uns mit dem finalen Design.

Benutzen Sie Filter? Wie viel Zeit verbringen Sie mit der Nachbearbeitung?
Nein, ich verwende keine Filter. Um die Nachbearbeitung zu begrenzen, versuche ich schon direkt bei der Aufnahme so viel wie möglich zu erfassen.

Matt Draper bereist die Weltmeere, um seine kreative Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Er verbringt unzählige Stunden im Wasser und lernt dabei, jede Spezies, mit der er interagiert, besser zu verstehen. Er bewegt sich geduldig durch die Wildnis unter Wasser und studiert sie akribisch. So kann er mit seiner Fotografie eindeutige Merkmale und verborgene intuitive Verhaltensweisen enthüllen. Als Autodidakt ist Draper stolz darauf, nur mit natürlichem Licht zu fotografieren. Gemeinsam mit seinen Fähigkeiten beim freien Tauchen sorgt das für minimale Störungen bei der Beobachtung der Lebewesen im Meer. Erfahren Sie mehr über Matt Drapers Fotografie auf seiner Website und seinem Instagram-Kanal.